So, heute möchte ich meine freie Zeit mal nutzen um euch die RF-104G von Sim Skunk Works vorzustellen. Ich mach das Stück für Stück, mit ein paar Bildchen dazu und versuche nebenbei noch ein klein wenig auf die Geschichte der 104 einzugehen, und auch noch etwas von meinem technischen Restwissen mit einfließen zu lassen. Sollte ich da mal was falsches schreiben bitte Meldung machen, meine Zeit als 104-Mechaniker ist schon lange her... 
Nur bitte keine Diskussion über die Absturzzahlen der 104 oder den Sinn und Unsinn des Flugzeuges, das hatten wir schon so oft und es führt meistens zu nichts. Ich empfehle aber jedem der die 104 als fliegenden Sarg usw. sieht, sich mit der Geschichte des Flugzeuges zu beschäftigen, diese ist wirklich sehr interessant und gibt ein ganz anderes Bild ab als mancher im Kopf haben dürfte.
Als Einstieg dazu empehle ich die Doku die oft auf N24 läuft:
youtube.com/watch?v=PkekuJTzEdw
Diese dürfte die fairste Doku über die 104 sein, zumindest meiner Meinung nach!
Zurück in die virtuelle Welt.
Die 104 von Sim Skunk Works ist für mich bislang die beste Umsetzung dieses Flugzeugs für den FSX, alle Systeme, einschließlich der Waffensysteme funktionieren, das FM ist von ehemaligen Piloten mitentwickelt. Die Flugeigenschaften sind abhängig von der jeweiligen Konfiguration des Flugzeugs und ändern sich auch wenn z. B. im Flug Waffen abgeworfen werden.
Nähere Informationen dazu gibt’s bei Sim Skunk Works selbst, hier:
vaafse.org/simskunkworks/public_html/
So, dann beginnen wir mal mit der heutigen Lektion, dem Startup:

Nachdem wir im Cockpit sitzen begrüßt uns eine freundliche Frauenstimme und bestätigt uns den einwandfreien Zustand des Flugzeugs. Sollte an der Konfiguration etwas nicht stimmen mekert sie auch...

Es öffnet sich nach kurzer Zeit der Konfigurator der Zipper, und schon können wir uns ganz nach Lust und Laune unsere Zuladung zusammen stellen und das Flugzeug betanken.
Ich laß für diesen Flug nur die beiden Tiptanks anbauen und dazu noch ein Bömbchen unter den Rumpf, genügt. Kurz in die Außenansicht, alles OK!

Dann wollen wir mal Leben in die 104 bekommen:

Da der Starfighter keine interne APU hat erfolgt die Versorgung von Außen. Die Ground Power Unit versorgt die 104 während dem Startvorgang mit Strom und Druckluft, die für das Anlassen des J79 Triebwerks gebraucht wird.
Nachdem die GPU läuft und auf Betriebsdrehzahl ist bringt man den Schubhebel in die Idle-Position und betätigt einen der beiden Starterschalter.
Warum 2 Stück davon? Nun, die echte 104 hatte zwei getrennte Zündkreise für das Triebwerk. Und um eine gleichmäßige „Abnutzung“ der Komponenten zu erhalten wurde an ungeraden Tagen der Zündschalter Nr. 1 benutzt, an geraden Tagen die Nr.2. So einfach ist das

Jetzt beobachtet man das Hochlaufen des Triebwerks, bis etwa 20% geht es etwas träge, das J79 war aber auch kein Leichtgewicht. Allein der Verdichter hatte 17 Rotorstufen, da war schon etwas Masse in Gang zu bekommen
Bei 30% setzt die Zündung ein, dann fährt das Triebwerk ziemlich schnell auf seine Selbsterhaltungsdrehzahl bei 67%.
In der Sim muß nun der Startschalter nochmal mit der rechten Maustaste gedrückt werden um die GPU vom Flugzeug zu trennen.

Auch in der Sim schön zu Sehen, das J79 braucht gut Luft. Da es in der 104 auch einen Bypass der Triebwerkluft gibt entsteht im Triebwerksraum ein Unterdruck. Da man den da aber nicht wirklich brauchen kann gibt es an der Zelle die sogenannten Sekundärluftklappen, einfach federbelastete Deckel, die durch den Druckunterschied aufgehen.
Und wo wir schonmal draußen sind werfen wir einen vorsichtigen Blick in die Schubdüse und kontrollieren ob der Fackelzünder brennt:

Der Fackelzünder unterstützt das Zünden des Nachbrenners und brennt solange das Triebwerk läuft.
Nachdem das Triebwerk sauber läuft und die Werte von Kraftstoffdurchfluß, Temperaturen und Hydraulikdruck stimmen stehen zwei der wichtigsten Checks am Boden an. Die sind zwar für die Sim nicht relevant, aber es schadet ja auch nichts mal davon gehört zu haben

Check Nr.1 betrifft die Selbstzündfähigkeit des J79. Dazu stellt der Pilot das Triebwerk kurz ab und läßt die Drehzahl unter die Selbsterhaltungsdrehzahl absinken. Nachdem der Leistungshebel dann wieder auf Idle gestellt wird muß das Triebwerk selbstständig wieder Hochfahren.
Check Nr.2 ist der wichtigste Test des Triebwerks und betrifft das Notschließen der Schubdüse. Diese Vorkehrung gab es in den ersten Maschinen nicht, und nicht wenige 104 verunglückten, weil die Schubdüse nach dem Abwählen des Nachbrenners nicht mehr zugefahren ist. Das hatte einen augenblicklichen Schubverlust zu Folge der in Bodennähe nicht gesund war.
Durch ziehen des Hebels Emergency Nozzle Closure konnte der Pilot die Schubdüse manuel schließen.

Schon ist es an der Zeit die interne Navigationsplattform hoch zu fahren, ein Kreiselbasiertes System, es braucht etwa eine Minute um betriebsbereit zu werden.

Beleuchtung an, damit uns keiner übersieht

Einschalten des HUD, Freunde moderner Flugzeuge dürften nun große Augen bekommen. Ein kleiner Kreis, ein großer mit komischen Ecken dran, das wars. Mehr gibt’s nicht

Noch kurz Funk und Tacan anschalten, damit wären die wichtigsten Schritte durch. Bestimmt hab ich ein paar Kleinigkeiten vergessen, ich hab das Modul erst seit ein paar Stunden und muß mich da auch noch reinfummeln
Gut, nun stünde der 5-Finger Check an, also das Durchfahren der Steuerflächen, der Trimmungen, und den Flapstellungen mit entsprechender Rückmeldung per Fingerzeichen durch den Wart. Bei den Flaps erfolgte auf die Prüfung der BLC-Anlage, hier wurde in der Land-Stellung Zapfluft vom Triebwerk über die Landeklappen geblasen um die Grenzschicht laminar zu halten. Die Grenzschichtbeeinflussungsanlage (was ein Wort...) ermöglichte eine geringere Landegeschwindigkeit, war aber auch oft Ursache für Flugunfälle. Dazu dann mehr beim Thema „Landung“.
Für den Take Off gibt es bei der 104 bestimmte Trimmstellungen, die sich der Pilot nun wirklich erfummeln muß. Dazu kurz einen Blick auf die entsprechende Konsole.

Das grüne Licht mit der Bezeichnung Stabilizer sagt uns das unser Höhenruder, bei der 104 Stabilizer oder kurz Stabi genannt, in der richtigen Stellung für den Take Off ist. Sollte dem nicht so sein war es Aufgabe des Piloten sich mit dem Trimschalter am Stick stückweise vorzutasten bis das Licht aufleuchtete. Dann zählte er die Schaltvorgänge bis das Licht wieder erlosch und trimmte die Hälfte der Schaltvorgänge wieder zurück.
Gut, alles erledigt? Ich auch
We are ready for Taxing!

Für heute reichts mir auch, will ja noch ne Runde drehen, ich hoffe ich konnte das Modul etwas näher bringen und euch ein Stückweit in die Technik der 50'er Jahre entführen. Bei Fragen, immer her damit. Ich bin natürlich längst nicht mehr allwissend auf der 104, aber manches vergisst man halt nie :c413:

Nur bitte keine Diskussion über die Absturzzahlen der 104 oder den Sinn und Unsinn des Flugzeuges, das hatten wir schon so oft und es führt meistens zu nichts. Ich empfehle aber jedem der die 104 als fliegenden Sarg usw. sieht, sich mit der Geschichte des Flugzeuges zu beschäftigen, diese ist wirklich sehr interessant und gibt ein ganz anderes Bild ab als mancher im Kopf haben dürfte.
Als Einstieg dazu empehle ich die Doku die oft auf N24 läuft:
youtube.com/watch?v=PkekuJTzEdw
Diese dürfte die fairste Doku über die 104 sein, zumindest meiner Meinung nach!
Zurück in die virtuelle Welt.
Die 104 von Sim Skunk Works ist für mich bislang die beste Umsetzung dieses Flugzeugs für den FSX, alle Systeme, einschließlich der Waffensysteme funktionieren, das FM ist von ehemaligen Piloten mitentwickelt. Die Flugeigenschaften sind abhängig von der jeweiligen Konfiguration des Flugzeugs und ändern sich auch wenn z. B. im Flug Waffen abgeworfen werden.
Nähere Informationen dazu gibt’s bei Sim Skunk Works selbst, hier:
vaafse.org/simskunkworks/public_html/
So, dann beginnen wir mal mit der heutigen Lektion, dem Startup:

Nachdem wir im Cockpit sitzen begrüßt uns eine freundliche Frauenstimme und bestätigt uns den einwandfreien Zustand des Flugzeugs. Sollte an der Konfiguration etwas nicht stimmen mekert sie auch...


Es öffnet sich nach kurzer Zeit der Konfigurator der Zipper, und schon können wir uns ganz nach Lust und Laune unsere Zuladung zusammen stellen und das Flugzeug betanken.
Ich laß für diesen Flug nur die beiden Tiptanks anbauen und dazu noch ein Bömbchen unter den Rumpf, genügt. Kurz in die Außenansicht, alles OK!

Dann wollen wir mal Leben in die 104 bekommen:

Da der Starfighter keine interne APU hat erfolgt die Versorgung von Außen. Die Ground Power Unit versorgt die 104 während dem Startvorgang mit Strom und Druckluft, die für das Anlassen des J79 Triebwerks gebraucht wird.
Nachdem die GPU läuft und auf Betriebsdrehzahl ist bringt man den Schubhebel in die Idle-Position und betätigt einen der beiden Starterschalter.
Warum 2 Stück davon? Nun, die echte 104 hatte zwei getrennte Zündkreise für das Triebwerk. Und um eine gleichmäßige „Abnutzung“ der Komponenten zu erhalten wurde an ungeraden Tagen der Zündschalter Nr. 1 benutzt, an geraden Tagen die Nr.2. So einfach ist das


Jetzt beobachtet man das Hochlaufen des Triebwerks, bis etwa 20% geht es etwas träge, das J79 war aber auch kein Leichtgewicht. Allein der Verdichter hatte 17 Rotorstufen, da war schon etwas Masse in Gang zu bekommen

Bei 30% setzt die Zündung ein, dann fährt das Triebwerk ziemlich schnell auf seine Selbsterhaltungsdrehzahl bei 67%.
In der Sim muß nun der Startschalter nochmal mit der rechten Maustaste gedrückt werden um die GPU vom Flugzeug zu trennen.

Auch in der Sim schön zu Sehen, das J79 braucht gut Luft. Da es in der 104 auch einen Bypass der Triebwerkluft gibt entsteht im Triebwerksraum ein Unterdruck. Da man den da aber nicht wirklich brauchen kann gibt es an der Zelle die sogenannten Sekundärluftklappen, einfach federbelastete Deckel, die durch den Druckunterschied aufgehen.
Und wo wir schonmal draußen sind werfen wir einen vorsichtigen Blick in die Schubdüse und kontrollieren ob der Fackelzünder brennt:

Der Fackelzünder unterstützt das Zünden des Nachbrenners und brennt solange das Triebwerk läuft.
Nachdem das Triebwerk sauber läuft und die Werte von Kraftstoffdurchfluß, Temperaturen und Hydraulikdruck stimmen stehen zwei der wichtigsten Checks am Boden an. Die sind zwar für die Sim nicht relevant, aber es schadet ja auch nichts mal davon gehört zu haben


Check Nr.1 betrifft die Selbstzündfähigkeit des J79. Dazu stellt der Pilot das Triebwerk kurz ab und läßt die Drehzahl unter die Selbsterhaltungsdrehzahl absinken. Nachdem der Leistungshebel dann wieder auf Idle gestellt wird muß das Triebwerk selbstständig wieder Hochfahren.
Check Nr.2 ist der wichtigste Test des Triebwerks und betrifft das Notschließen der Schubdüse. Diese Vorkehrung gab es in den ersten Maschinen nicht, und nicht wenige 104 verunglückten, weil die Schubdüse nach dem Abwählen des Nachbrenners nicht mehr zugefahren ist. Das hatte einen augenblicklichen Schubverlust zu Folge der in Bodennähe nicht gesund war.
Durch ziehen des Hebels Emergency Nozzle Closure konnte der Pilot die Schubdüse manuel schließen.

Schon ist es an der Zeit die interne Navigationsplattform hoch zu fahren, ein Kreiselbasiertes System, es braucht etwa eine Minute um betriebsbereit zu werden.

Beleuchtung an, damit uns keiner übersieht


Einschalten des HUD, Freunde moderner Flugzeuge dürften nun große Augen bekommen. Ein kleiner Kreis, ein großer mit komischen Ecken dran, das wars. Mehr gibt’s nicht


Noch kurz Funk und Tacan anschalten, damit wären die wichtigsten Schritte durch. Bestimmt hab ich ein paar Kleinigkeiten vergessen, ich hab das Modul erst seit ein paar Stunden und muß mich da auch noch reinfummeln

Gut, nun stünde der 5-Finger Check an, also das Durchfahren der Steuerflächen, der Trimmungen, und den Flapstellungen mit entsprechender Rückmeldung per Fingerzeichen durch den Wart. Bei den Flaps erfolgte auf die Prüfung der BLC-Anlage, hier wurde in der Land-Stellung Zapfluft vom Triebwerk über die Landeklappen geblasen um die Grenzschicht laminar zu halten. Die Grenzschichtbeeinflussungsanlage (was ein Wort...) ermöglichte eine geringere Landegeschwindigkeit, war aber auch oft Ursache für Flugunfälle. Dazu dann mehr beim Thema „Landung“.
Für den Take Off gibt es bei der 104 bestimmte Trimmstellungen, die sich der Pilot nun wirklich erfummeln muß. Dazu kurz einen Blick auf die entsprechende Konsole.

Das grüne Licht mit der Bezeichnung Stabilizer sagt uns das unser Höhenruder, bei der 104 Stabilizer oder kurz Stabi genannt, in der richtigen Stellung für den Take Off ist. Sollte dem nicht so sein war es Aufgabe des Piloten sich mit dem Trimschalter am Stick stückweise vorzutasten bis das Licht aufleuchtete. Dann zählte er die Schaltvorgänge bis das Licht wieder erlosch und trimmte die Hälfte der Schaltvorgänge wieder zurück.
Gut, alles erledigt? Ich auch

We are ready for Taxing!

Für heute reichts mir auch, will ja noch ne Runde drehen, ich hoffe ich konnte das Modul etwas näher bringen und euch ein Stückweit in die Technik der 50'er Jahre entführen. Bei Fragen, immer her damit. Ich bin natürlich längst nicht mehr allwissend auf der 104, aber manches vergisst man halt nie :c413: