Wie funktioniert ein Target Designator

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    • Wie funktioniert ein Target Designator

      Isch hätt da ma ne Frage,

      Lasergelenkte Bomben werden ja, wie der Name schon sagt, über einen laser ins Ziel gelenkt. Wie das mit einem Laserpod an einem Flugzeug funktioniert kann ich mir vorstellen.

      Wie aber funktioniert das bei Bodengestützten geräten? Wie ist da der Informationsfluss für die Bombe, woher kommt die Info und WIE bekommt die Bombe die Infos?
    • Also im Grunde genommen funktioniert das genau wie beim Beleuchten vom Flugzeug aus. Eine Kommunikation mit der Bombe findet nicht statt:

      - jemand beleuchtet das Ziel mit einem Laser
      - Bombe "sieht" den Laserzielpunkt auf dem Ziel und steuert darauf zu
      - Bombe schlägt ein

      Der einzige Unterschied ist dass die Bombe beim fremdbeleuchten nicht den eigenen Laserpunkt sieht sondern einen anderen. Der Bombe ist das aber egal.

      So kommt man natürlich auf die Frage: Was wenn es mehrere Laserzielpunkte gibt? Woher weiss man auf welchen man die Bombe werfen muss?

      Die Erklärung ist der Lasercode:
      Das ist ein Code der im Laser übertragen wird. Du kannst Dir das wie ein Blinkmuster des Lasers vorstellen. Man kann diesen Code am Gerät einstellen das den Laser erzeugt. Der Pilot der anfliegenden A-10 stellt also den Code des Lasers ein auf dessen Zielpunkt die Bombe landen soll. Was ich nicht weiss ist ob er damit auch die Bombe programmiert, nur diesem Laserpunkt zu folgen.

      Tatsächlich kann man übrigens so eine Bombe oder Rakete verwirren indem man sie einfach mal frontal mit einem Laser beschießt.

      Die Russen (ich weiss nicht obs sowas bei den Amerikanern auch gibt aber ich glaube es ) haben dabei eine nette Technik entwickelt, die z.B. in der Vikhr-Rakete des Black Shark zum Einsatz kommt: Der Laser schaut nicht nach vorne auf das Ziel sondern nach hinten und die Rakete fliegt so dem Laser hinterher. Damit ist sie durch Lichtquellen am Boden nciht störbar (denn sie schaut einfach weg :) )


      Gruß
      Aginor
      Freedom is just another word for nothing left to lose.
    • Original von Aginor
      Also im Grunde genommen funktioniert das genau wie beim Beleuchten vom Flugzeug aus.


      Genau.

      Original von Aginor
      Eine Kommunikation mit der Bombe findet nicht statt:


      das ist streng genommen falsch. Das Beleuchten ist schon eine "einseitige" Kommunikation...

      Original von Aginor
      Die Russen (ich weiss nicht obs sowas bei den Amerikanern auch gibt aber ich glaube es ) haben dabei eine nette Technik entwickelt, die z.B. in der Vikhr-Rakete des Black Shark zum Einsatz kommt: Der Laser schaut nicht nach vorne auf das Ziel sondern nach hinten und die Rakete fliegt so dem Laser hinterher. Damit ist sie durch Lichtquellen am Boden nciht störbar (denn sie schaut einfach weg :) )


      Aber man kann eben auch nicht durch jemand anderen markieren lassen, was ja durchaus vorteilhaft sein kann. Einen Raketenabschuss ist besser zuerkennen als das Beleuchten.
    • das ist streng genommen falsch. Das Beleuchten ist schon eine "einseitige" Kommunikation...


      Hehe, Mann bist Du ein Korinthenkacker :D
      Ne, hast natürlich Recht. Ich meinte mit Kommunikation aber so etwas wie die Übertragung von Telemetriedaten oder Steuerdaten über Funk etc.
      Bei dieser Variante hätte man dann zwar den Vorteil dass die Bombe über weit weniger Technik verfügen müsste, sie wäre quasi nur Sprengkopf, Sensor und Kommunikationseinheit, und das Rechnen würde das Flugzeug machen, der Nachteil wäre aber dass es leichter störbar wäre.

      Aber man kann eben auch nicht durch jemand anderen markieren lassen, was ja durchaus vorteilhaft sein kann. Einen Raketenabschuss ist besser zuerkennen als das Beleuchten.

      Korrekt. Alles hat eben Vor- und Nachteile.

      Btw: Was an der Vikhr noch lustig ist: Diese korkenzieherförmige Bewegung ist konzeptbedingt: Die Rakete "rollt" um den Laser. Eine recht simple Konstruktion mit wenigen beweglichen Teilen und einer simplen Optik. IIRC ist sogar nur eine Flosse überhaupt beweglich, bin aber nicht sicher. Die Präzision mit dieser Methode ist erstaunlich.

      Gruß
      Aginor
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    • Jop so ist es. Wenn man etwas stark genug beleuchtet (drum benutzt man auch einen Laser, also stark gebündeltes Licht) dann reflektiert ALLES (und wehe es kommt mir jetzt jemand mit einem Schwarzkörper :D ) und die Bombe kann den Punkt sehen auf den sie zusteuern muss.

      EDIT:
      Fun fact für Yeti:
      Einen Schwarzkörper könnte man durchaus sehen, auch wenn er nicht reflektiert. Du kannst anhand des Hintergrundes (der dann reflektieren oder selbst leuchten muss natürlich) das Nicht-Vorhandensein von Licht auch feststellen. ;)
      EDIT2: Ergänzung: Etwas das nicht reflektiert aber selbst leuchtet ist ebenfalls theoretisch denkbar. So etwas wäre dann lustigerweise sichtbar, aber eine LGBU könnte man nicht darauf abfeuern, genau wie auf einen Schwarzkörper.
      Eine Maverick hingegen schon.... :D

      Und ja, auch LGBUs treffen nicht immer, gerade wenn sowieso eine Menge Licht unterwegs ist. Ich meine sogar irgendwo mal gelesen zu haben dass am hellichten Mittag in einer Stadt z.B. aufgrund der vielen Reflektionen eine LGBU so ungenau werden kann dass man da vom Einsatz absehen sollte. Da sind dann andere optische Systeme im Vorteil. Gleißend heller Wüstensand oder Schnee machen die Sache auch nicht unbedingt leichter. Da muss man dann auf GPS-gelenkte Bomben oder andere optische Systeme ausweichen. Und wenn das Ziel hitze abstrahlt (z.B. ein Fahrzeug) dann ist die gute alte IR-Maverich wieder super gefragt.
      Nachts hingegen ist der Laser an sich optimal. Zumal man im Gegensatz zu GPS-gelenkten Bomben damit auch bewegliche Ziele treffen kann.

      Im Übrigen gibt es die Möglichkeit, sowohl mit sichtbarem Licht als auch mit IR zu beleuchten, oder sogar mit beidem kombiniert. Je nach Situation.

      Gruß
      Aginor
      Freedom is just another word for nothing left to lose.
    • Naja, so gut sichtbar ist der Punkt auch wieder nicht^^

      Das witzige an den Filmen ist dass kein Mensch ein solches Laservisier an einem Scharfschützengewehr anbringen würde, wegen der Ungenauigkeit dieser kleinen Geräte allein schon, und dann auch noch aus dem offensichtlichen Grund dass es dem Gegner beim ausweichen hilft.
      Aber naja, so sind Filme eben.

      Wobei das ein lustiger Effekt in nem Film wäre:
      Der Böseweicht entdeckt den roten Punkt und weicht aus, der Laserpunkt folgt ihm aber seltsamerweise nicht sondern bleibt stehen.... und dann....
      BOOM! Das Gebäude explodiert, und man sieht ein Flugzeug wegfliegen. (Im Hintergrund rennt der Typ mit dem Designator weg).

      Gruß
      Aginor
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