Lustige Story :-)

    Diese Seite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Seite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Weitere Informationen

    • Gute Frage das habe ich mich auch schon gefragt. Sinnig wäre es ja wenn einer alle rausschießen kann sprich wenn der WSO bewußtlos ist oder der Pilot, kann einer ja beide retten. Ich glaube aber die müssen beide selber ihren Hebel ziehen. Wie war das nochmal bei TopGun ? Da sind die ja auch abgeschmiert und haben sich rausgeschossen nach dem Flameout. Ich glaub Goose war doch bewußtlos oder ?
      " Close Air Support at it´s finest. Since 1990 "
    • Ich glaube im Film Skyfighter schießt der Pilot seinen Mitflieger auch raus, weil er keine Lust mehr auf ihn hat oder so. Ist schon etwas länger her, dass ich den geschaut habe.
      Aber ich schätze mal, dass wenn einer zieht der andere auch mit rausgeschossen wird. Ich denke jedoch, dass jeder Sitz eine eigene Sicherung hat, also wäre es theoretisch doch möglich den Anderen rauszuschießen!?
      Das ist jetzt reine Spekulation, was sagen denn die alten F-4 Hasen unter uns dazu?
    • Also generell ist das beim rausschießen so:
      Der Hintermann geht zuerst. Der Zeitversatz betrug bei älteren Maschinen (F-4 und F-14) so um die 200 Millisekunden IIRC. Ich kann das nochmal nachlesen, es wird in Dave Baranek's Buch erwähnt.
      EDIT: Hab nachgelesen, 750 Millisekunden in der F-4.

      Es gibt sowohl in der F-14 als auch in der F-4 (und IIRC auch im Tornado, da bin ich aber nicht ganz sicher) im hinteren Cockpit einen Hebel, der die Zündung der Sitze regelt. Er hat zwei Stellungen:
      Egal wie der Hebel steht, wenn der Pilot initiiert werden immer beide rausgeschossen (was gäbe es auch für einen Grund in einem Flugzeug zu sitzen das keinen Pilot hat).
      In der einen Stellung wird beim Auslösen durch den Hintermann nur dieser herausgeschossen, in der anderen Stellung beide Insassen.
      Das Verfahren ist unter anderem in einem von Ed Rasimus Büchern beschrieben.

      Mir ist kein Verfahren bekannt, in dem man jemand anderen herausschießen könnte und nicht sich selbst. Macht auch keinen Sinn.

      In dem oben beschriebenen Fall hat der Pilot dem (nicht als RIO ausgebildeten) Hintermann gesagt, er solle sich in den Kurven an dem Griff festhalten. Er hat nicht daran gedacht dass der den Schleudersitz-Auslöser für den Griff halten könnte. Gemeint war der Griff vorne über dem Instrumentenbrett.
      Freedom is just another word for nothing left to lose.
    • OK, aber nun mal angenommen, der Pilot will den WSO rausschießen: Wenn er den vorderen Schleudersitz deaktiviert (kann er ja machen, einfach den Hebel auf Disarm stellen) und dann auslöst, was passiert dann? Nichts, weil der Sitz ja deaktiviert ist? Oder verabschiedet sich der WSO im hinteren Cockpit?

      Wäre mal interessant zu wissen, in dem einen Bond-Film schießt 007 ja seinen Gegner aus einer L-39 raus, der landet dann im feindlichen Flugzeug. Müsste Tomorrow Never Dies sein.


      Viele Grüße
      Frank
    • Du warst schon auf der richtigen Spur. Disarm verhindert ein initiieren, es wird der Auslösemechanismus deaktiviert.
      Wie gesagt, ich kenne kein Flugzeug bei dem es möglich ist, jemand anderen und nicht sich selbst herauszuschießen.

      Und James Bond.... Naja, der kann auch am Boden die Waffen benutzen, und der Startup dauert keine zehn Sekunden. Ich bin mir ziemlich sicher dass das auch in der L-39 unmöglich ist.

      btw: Der oben geschilderte Vorfall ist nicht der einzige bei dem ein Pilot ein "Cabrio" nach Hause geflogen hat nachdem der Hintermann ausgestiegen war. Das gleiche ist 1971 mit einer F-4 passiert. Jedoch war da die Lage die: Der Pilot hat aus Versehen die Canopy abgesprengt. Der WSO hielt das für einen Notfall und nahm an dass der Schleudersitz-Auslösemechanismus des Piloten versagt hätte (Canopy weg aber eben die Sitze noch drin, Kommunikation mit dem Piloten unmöglich). Er hat daraufhin initiiert und wurde rausgeschossen. Damals war es gängige Praxis, den Schalter auf "rear only" zu lassen, daher wurde der Pilot nicht ejected und konnte die Maschine landen.

      Und noch ein interessantes Faktum, wenn wir schon bei Ejections sind:
      Viele Leute (inklusive solcher die sich eigentlich mit Kampfflugzeugen und Schleudersitzen auskennen) beschreiben die Umstände die in "Top Gun" zum Tod von Goose führen als unrealistisch, ein RIO könne die Canopy nicht treffen.
      Dave "Bio" Baranek beschreibt in seinem Buch einen Vorfall, bei dem genau das passiert ist. Der RIO wurde dabei nicht getötet, sondern nur verletzt, aber er hätte dabei leicht getötet werden können. Dieser Vorfall diente als Vorlage für die Szene in "Top Gun".
      Tatsächlich ist es derart wahrscheinlich dass die Canopy vor, während, oder nach dem Absprengen Probleme macht, dass IIRC auch bei Flugzeugen bei denen die Canopy im ganzen weggesprengt wird heute trotzdem Sprengschnüre in sie eingebaut werden. Sie wird also sowohl abgesprengt als auch zersprengt. Die Russen gehen noch einen Schritt weiter und bauen eine Art nach oben gerichteten "Sporn" in den Sitz ein, der gegebenenfalls die Canopy zertrümmert, bevor jemand da mit dem Kopf durchgeht.

      Ok, einen hab ich noch:
      Kennt Ihr die Geschichte von den zwei Piloten, von denen einer zu Recht ausgestiegen ist, und der andere zu Recht nicht? Hätte einer von beiden sich anders entschieden wäre er gestorben.
      Es war in einer zweisitzigen F-104. Chuck Yeager beschreibt das in seiner Autobiographie. Die Maschine ist etwas hart gelandet, und dabei in der Mitte zerknickt. Wäre der hintere Pilot nicht ausgestiegen wäre er zerquetscht worden. Wäre der Vordermann nicht sitzengeblieben hätte er den Aufprall nicht überlebt, da die Maschine zu schräg stand.
      So wurde es noch ein guter Tag für beide. Wahnsinnige Geschichte aber anscheinend wahr.
      Freedom is just another word for nothing left to lose.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Aginor ()

    • Hab gerade nochmal was interessantes gefunden.
      Es widerspricht einer meiner Aussagen von gestern. In der F-14 ist es tatsächlich 1997 einmal vorgekommen dass ein Pilot ausgestiegen ist, sein RIO jedoch nicht. Der Jet war gerade auf dem Träger aufgesetzt und die Sequenz wurde aus versehen initiiert. Der RIO wurde aus dem Jet rausgeholt, den Pilot hat ein Helikopter aus dem Kielwasser des Trägers gefischt.
      Das bedeutet es konnte wohl tatsächlich zumindest in der F-14 ein Pilot einzeln aussteigen. In der F-4 war das laut meinen Quellen unmöglich. Ein Pilot konnte in der F-4 nur dann unabhängig vom WSO/RIO aussteigen wenn der WSO/RIO bereits unabhängig von ihm (single mode) ausgestiegen war.
      Wäre mal interessant da nachzuforschen.
      Freedom is just another word for nothing left to lose.
    • Aginor schrieb:

      Und James Bond.... Naja, der kann auch am Boden die Waffen benutzen, und der Startup dauert keine zehn Sekunden. Ich bin mir ziemlich sicher dass das auch in der L-39 unmöglich ist.


      Ich kenne die L-39 jetzt nicht, aber es gibt doch zumindest bei der A-10 den Override-Switch im Cockpit, oder? Und dann sollte die Waffennutzung auch am Boden möglich sein, oder?

      Aginor schrieb:

      Das bedeutet es konnte wohl tatsächlich zumindest in der F-14 ein Pilot einzeln aussteigen.


      Wenn der WSO seinen Sitz auf disarmed gestellt hat, sollte das doch sowieso funktionieren, denke ich mal.
      Wie sieht das eigentlich mit dem Auslösen aus? Bei manchen Sitzen gibt es den Griff zwischen den Beinen, aber teilweise auch oben hinter dem Kopf, oder?

      Interessantes Thema auf jeden Fall :)


      Viele Grüße
      Frank
    • Auf jeden Fall ein interessantes Thema!

      Bei ein paar russischen Maschinen ist es soweit ich weiss mit den Waffen am Boden so dass die mechanisch verriegelt werden, immer wenn das Fahrwerk draußen ist. Da bräuchte man schon einen Mechaniker dass man die am Boden nutzen kann. Bei der L-39 bin ich mir nicht sicher, müsste mal schauen ob die einen Schalter dafür im Cockpit hat. Ich würde aber bei einem Trainerflugzeug eher auf nein tippen, aus Sicherheitsgründen. Bei einem Kampfjet müsste man damit rechnen dass man den Schalter mal braucht (passt zur A-10. Man rechnet damit dass das System das die Waffen sperrt durch einen Schaden im Kampf fehlerhaft sein könnte, und man will dann trotzdem schießen können. Schlachtflugzeug eben. :) ).

      Zurück zum Schleudersitz:
      Könnte sein. Aber warum sollte der RIO in dem Fall seinen Sitz disarmed haben? Das wäre schon komisch, denn normalerweise das wird erst nach dem Abschalten der Triebwerke gemacht, kurz bevor man sich abschnallt. Das macht man, weil mehr als einmal auf einem Flugzeugträger aus einem stehenden Jet ejectet werden musste (entweder wegen technischem Defekt, einmal ist eine F-14 z.B. über Bord gerollt, oder weil ein anderes Flugzeug daneben crasht.)

      Und ja, einige Jets haben mehrere Auslöser für den Schleudersitz. Meistens ist es ein schlaufenförmiger Griff zwischen den Beinen und/oder zwei über den Schultern. Es gibt aber auch Sitze die das ganze an der Seite haben, z.B. der auch in der A-10 verwendete ACES II
      Aufgrund der G-Belastung bei extremen Manövern oder beim Trudeln (insbesondere beim Flachtrudeln) kann es sein, dass man die Arme nicht hochbekommt um oben zu ziehen, daher der Auslöser unten. Sieht man hier schön an einem MB Mk.7
      en.wikipedia.org/wiki/Martin-Baker_Mk.7
      Der obere Auslöser ist dennoch bei manchen Sitzen der bevorzugte, denn mit diesem zieht man sich bei solchen Sitzen eine Art Kapuze über, die das Gesicht schützt.
      In allen Fällen sollte man mit zwei Händen an den Griffen ziehen, denn ansonsten kann es sein dass der andere Arm während der Sequenz irgendwo dagegenschlägt, was zu Verletzungen führen kann (Prellungen, Schürfwunden, ausgekugelte Gelenke, abgerissene Sehnen und so weiter). Zum auslösen reicht aber ein Griff.

      Tolle Seite zum Thema übrigens (nicht vom Design täuschen lassen):
      ejectionsite.com/
      und die ist auch interessant: ejection-history.org.uk/
      Freedom is just another word for nothing left to lose.