Wahrnehmung militärische Flusis

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      Ich habe vor einiger Zeit eine für mich interessante Diskussion mit einem Nichtspieler gehabt.
      Ich spiele sehr gerne auch mal Egoshooter. Und ich gehe für mich persönlich davon aus, dass ich beim spielen etwas für meine Reaktionsvermögen, Bildung, Ablenkung tue. Ich spiele auch mal um mich "ab zureagieren".
      Mein Diskussionspartner zog für sich die Grenze bereits beim Verb... Wenn man spielt, dann ist dies aktiv. Somit sind nach seiner Definition Menschen die am Rechner auf "Gegner" schießen, Mörder.
      In erster Reaktion ist dieser Standpunkt albern und verbohrt.

      Nach einigen Tagen, muss man aber sagen, diese Meinung ist erstmal eine Meinung. Ne dumme Meinung aber eine Meinung. Die wichtigere Frage, die sich mir nach einiger Zeit stellt, wie kommt die Meinung zustande.

      Ich sehe für mich jeden Flusi als Möglichkeit Spass zu haben und einen Einblick in die Technik zu bekommen - ohne dass ich jemanden damit belästige oder "verletze". Das ist, denke ich auch die durchgehende Meinung hier im Forum.

      Ich denke wir sollten diese Meinung auch nach außen bewusst vertreten und andere Meinungen auch zulassen.
    • So ist es.
      Die ersten echten Fortschritte in der Diskussion haben wir damals gemacht als wir uns wenigstens intern einigen konnten, mit Leuten die solche extremen Meinungen haben dennoch überhaupt zu reden, und die Meinungen nicht einfach als Unsinn abzutun. Selbst unter Gamern gibt es Abstufungen. Flusis werden von manchen Leuten auch innerhalb der Community als sehr militaristisch angesehen.

      Es ist das klassische Beispiel einer politischen Diskussion, finde ich. Es ist nicht möglich zu einer kurzfristigen Einigung zu kommen, da Vorwissen, Absicht und generelle Einstellung zur Welt die politische Meinung fest in eine Richtung bringen. Was für den einen sofort Unsinn ist, das ist für den anderen normal, und daran ist kurzfristig auch nichts zu ändern.

      Daher haben wir auf unserer Seite irgendwann einen anderen Weg eingeschlagen. Anstatt Meinungen pauschal als überflüssig oder blöd darzustellen sind wir dazu übergegangen, das ganze wissenschaftlich anzugehen. Wir untersuchen Berichte und Studien zum Thema, prüfen die Arbeitsweise der Leute die sie anfertigen, und bewerten das Ergebnis anhand gängiger wissenschaftlicher Kriterien. In unseren Reihen finden sich neben Gamern deswegen Sozialwissenschaftler und Juristen, teilweise sogar auf dieses Thema spezialisiert, mit denen wir darüber gerne diskutieren.
      Auch Gegner muss man ab und zu einladen, das ist zwar immer etwas schwierig da viele nicht mitmachen wollen, aber auch da haben wir schon interessante Ergebnisse gewonnen, wie unsere Forenarchive zeigen.

      Das wichtigste aber ist dass bei dieser Diskussion niemand über den anderen steht, das ist uns sehr wichtig. So ist es z.B. so dass wir keine Titel oder Beitragscounter neben dem Avatar tragen, und auch Moderatoren sind nicht gekennzeichnet. Auch Threads werden nur bei schwersten Verstößen gesperrt, ich selbst habe glaube ich nur zwei jemals gesperrt. Das diskutieren auf Augenhöhe ist etwas das wir dabei sehr schätzen, denn in einem Forum wo unterschiedliche Meinungen zusammentreffen ist es sehr wichtig dass man nicht Angst haben muss einen Tritt zu bekommen wenn man die Meinung eines Moderators oder gar des Admins nicht teilt.
      Tja, und so haben wir es geschafft dass man doch zwischendurch immer mal wieder einen Spielegegner im Forum findet, und so einen Einblick in seine Denkweise erhalten kann.

      Zurück zum Bild über Flusis:
      Wie gesagt, sie sind eher eine Randerscheinung, verglichen mit Shootern (wegen Gewalt) und (MMO)RPGs (wegen Sucht), was aber interessant ist bei der Sache ist dass gerade dieses Genre, das man tatsächlich zur Ausbildung von Soldaten (mit-)verwenden könnte seltenst bei den Kritikern auftaucht.
      Und ich denke das entlarvt auch diese Art der Kritiker, denn man sieht dass sie tatsächlich einfach auf das beliebteste Genre zielen. Wie gesagt, wenn man was böses sehen will, dann sieht man es. Wir nennen das "Pornographischer Blick", benannt nach dem berühmtesten Vorkommen dieser Einstellung bei extrem konservativen Menschen die (ich glaube in den 30er Jahren war das) in jedem ausgestellten Kunstwerk irgendetwas pornographisches entdecken konnten, auch wenn der Künstler dies nicht beabsichtigte.

      Öhm... Schon wieder Wall of Text (TM), sorry.
      Freedom is just another word for nothing left to lose.
    • Original von Aginor

      Und ich denke das entlarvt auch diese Art der Kritiker, denn man sieht dass sie tatsächlich einfach auf das beliebteste Genre zielen.


      Is ja einfach. Da das etwas ist das jeder kennt udn viele Betrifft bekommste da mehr Medieninteresse. Mehr Medieninteresse ist höhere Einschaltquoten = mehr Werbung = mehr Geld ;) Welches Genre es ist is eher sekundär, solange sich damit in der Bild nen Titelblatt füllen lässt, man politischen Aufschwung bekommt und die Mediengesellschaften verdienen.
    • @ Black Angel
      Ich hatte nicht vor, irgendeine Religiöse Diskussion anzustreben,
      sondern hab das gepostet, weil das mit den zwei Seiten des Pazifismus meiner Meinung nach zu dem Thema passte, in das wir da hineingeschlittert sind.
      Topic: Natürlich ist es so, dass das Genre, das mit am grössten auf der Bildfläche vorhanden ist und dazu noch so viel Angriffsfläche bietet wie das der Shooter, auch am heftigsten Kritik ausgesetzt ist. Wären militärische Flugsimulationen nicht so komplex und daher weiter verbreitet würde man dann sicherlich zu BS auch Stimmen hören wie
      "Das ist doch ein Rekrutierungsprogramm für die Russische Armee!"
      Aber dazu kommt es ja zum Glück nie bis sehr selten, sonst hätten wir hier warscheinlich noch mehr Threads zum Thema. Ich denke wir können uns glücklich schätzen, dass unser Hobby größtenteils akzeptiert
      und hingenommen wird.
      Grüße
      DCS 24